Es muss schon eine ungewöhnliche Situation sein, dass eine mit 1:6 unterlegene Mannschaft mit diesem Ergebnis zufrieden ist. Der Confed Cup und die Teilnahme Tahitis an diesem Wettbewerb machen es möglich!
Tahiti ist als krasser Außenseiter in den Confed Cup gestartet. Bietet der Überraschungssieger der Ozeanienmeisterschaft doch kaum einen Profi in seinen Reihen auf. Lediglich Marama Vahirua verdient sein Geld als Fußballprofi in der ersten griechischen Liga. Und doch feiern die Fans und Spieler die Teilnahme an diesem Wettbewerb. Und spätestens mit dem Treffer zum 1:3 von Jonathan Tehau kann sich das kleine Tahiti der Aufmerksamkeit der Fußballwelt sicher sein. Bereits vor dem Start des Turniers bezeichnete es der Trainer Tahitis, Eddy Etaeta, als Traum, wenn seinem Team wenigstens ein Tor gelänge. Dieses ist nun geschafft und sowohl die Spieler als auch die Menschen in der Heimat feierten dieses Tor wie einen Sieg.
Nigeria hingegen ist mit etwas Ärger (verspätet) nach Brasilien gereist. Zudem gab es Unstimmigkeiten zwischen dem Verband und den Spielern über die Prämienhöhe in der laufenden WM-Qualifikation. Das 6:1 gegen ein tahitianisches Amateurteam sagt dagegen wenig über die Spielstärke Nigerias aus. Auch wenn in manchen Medien die Chancenverwertung der Afrikaner kritisiert wurde, so war dieses Spiel doch eher ein Aufgalopp und Warmschießen für die kommenden Aufgaben und demnach nicht wirklich aussagekräftig. Hätte Nigeria wirklich ernst gemacht, hätten sie wohl höher gewonnen. Doch warum sollte man einen Gegner, der kaum Profis in seinen Reihen aufweist, mit einer noch höheren Niederlage demütigen? Die Höhe des Sieges geht in Ordnung, für Nigeria kommt es allerdings einzig auf die Duelle gegen Spanien und Uruguay an. Vor allem das Spiel gegen die Südamerikaner wird wohl das entscheidene Spiel um den Einzug ins Halbfinale darstellen. Wir sind sehr gespannt, wie sich die Super Eagles gegen einen gleichwertigen oder stärkeren Gegner schlagen!
Tahiti trifft am 20.06. um 21:00 Uhr MEZ auf den Welt- und Europameister Spanien, und das auch noch im weltberühmten Maracana-Stadion in Rio! Nigeria spielt drei Stunden später um 0:00 europäischer Zeit gegen Uruguay.