Trotz der negativen Schlagzeilen aus Brasilien über die Bauverzögerungen an den letzten WM-Stadien herrscht in Europa ungetrübte Aufbruchsstimmung. Mit der Auslosung der WM-Gruppen am 6. Dezember 2013 hat die Vorrunde des Turniers konkrete Konturen angenommen – und so können sich die Mannschaften erstmals nicht nur mit Organisatorischem, wie die Quartierwahl, sondern auch, die individuellen Gruppengegner im Blick, mit ersten taktischen Überlegungen befassen.
„Es wird eine grossartige WM werden!!“
Die Reaktionen aus dem Schweizer Lager auf den Griff der Losfee sind durchwegs positiv. Mit Ecuador, Honduras und Frankreich in eine Gruppe gewürfelt, regiert, angesichts dessen, dass es weitaus schlechter hätte kommen können, der Optimismus.
„Wir gehören zu den Favoriten und müssten mit Frankreich die nächste Runde erreichen“, kommentiert Nationaltrainer Ottmar Hitzefeld das Ergebnis der Auslosung, während der Kapitän der Schweizer Auswahl auf Twitter verkündet: „Es wird eine großartige WM werden!!!“
Tatsächlich aber sieht sich das Team, wenngleich die Schweiz auf dem Papier die stärkere Mannschaft ist, mit vielen Unbekannten konfrontiert. So markiert das Auftaktspiel am 15. Juni 2014 um 18:00 in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia nicht nur das Turnierdebut der Nati, sondern auch eine Premiere: zum aller ersten Mal in der Historie der Schweizer Auswahl kommt es zu einer Begegnung mit Ecuador.
Auch Honduras, gegen welches das letzte Gruppenspiel am 25. Juni, 22:00, in Manaus ansteht, kann als relativ unbeschriebenes Blatt angesehen werden. Der bisher einzige Vergleich fand im Rahmen der Vorrunde der letzten WM, welche 2010 in Südafrika zur Austragung kam, statt. Aus dem Gruppenspiel trennten sich die Teams mit 0:0 – beide schieden mit Ende der Gruppenphase aus dem Turnier.
Während die Zentral- und Südamerikaner die Außenseiter der Gruppe darstellen, ist mit Frankreich auch ein klarer Favorit zugelost. So wird das Duell mit der Equipe Tricolore am 20. Juni, um 22:00 in Salvador, auch die größte Herausforderung für die Schweizer. Mit den Nachbarn verbindet die Nati klarer Weise eine rege gemeinsame Historie: bereits 36 Mal kam es zu einer Begegnung, zuletzt 2006 in der Gruppenphase der WM (Ausgang: 0:0).
Während also insgesamt die Chancen, die Gruppenphase erfolgreich zu durchlaufen, relativ gut stehen, werden die Finalrunden früher oder später wohl das K.o. bringen:
Schweiz ist nicht im engeren Favoritenkreis der Wettanbieter
Die Favoritenliste der Wettanbieter zur WM 2014 steht seit Monaten fest. Ganz oben stehen Brasilien (Siegquote: 4,50), Deutschland (5,50), Argentinien (6,50) und Spanien (7,00). Zum erweiterten Favoritenkreis können sich Italien (18,0), Holland (16,0), Portugal (16,0) und Belgien 16,0) zählen. Alle WM Quoten stammen von dieser Übersicht. Etwas weiter im Buch der Wettanbieter blättern muss man auf der Suche nach der Schweiz: mit einer Quote von rund 100 sind die Chancen auf den Weltmeistertitel schlecht beziffert.
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