Die deutsche Nationalmannschaft wird morgen ihr letztes WM-Vorbereitungsspiel in Mainz gegen Armenien absolvieren. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel äußerte sich Bundestrainer Joachim Löw unter anderem über den Gesundheitszustand von Torwart Manuel Neuer die Erwartungen hinsichtlich des Testspiels.
Eine Woche vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft hält sich die Euphorie der deutschen Fans in Grenzen. Die letzten Länderspiel-Auftritte, 0:0 gegen Polen und 2:2 gegen Kamerun, waren alles andere als berauschend. Eine erfolgreiche WM-Generalprobe gegen Armenien morgen in Mainz wäre daher vor allem für die Moral des Teams und der Fans wichtig. Bundestrainer Joachim Löw erwartet gegen Henrikh Mkhitaryan & Co. jedoch keinen Selbstläufer wie er verriet:
Die haben wir bewusst auchgesucht. Sie sind ähnlich wie Portugal, sehr gut im Konterspiel. Diese Mannschaft schon auch mit einer großen Stärke gemacht, das ist die Offensive. Sie haben eine forsche Art zu spielen, deshalb waren wir der Meinung, Armenien ist für uns ein guter Gegner
Unter Druck setzen lässt sich der 54-jährige jedoch laut eigener Aussage nicht:
Es gibt Meinungen von sogenannten Experten, die Erwartung steigt und fällt. Ganz ehrlich, ich mache mich absolut frei davon, das ist für mich eine Randerscheinung. Die Erwartungen sind hoch, aber was sich im Vorfeld abspielt, ist gegen Portugal egal. Jeder deutsche Fan will ein gutes Spiel sehen, so muss man das einschätzen
Anders als vor rd. zehn Tagen angekündigt wird Manuel Neuer gegen Armenien nicht wieder ins Tor zurückkehren. Der 28-jährige sei noch nicht voll einsatzfähig so Löw, die WM-Teilnahme sei jedoch nicht Gefahr:
Ich habe keine Kenntnis davon, was im Netz verbreitet worden ist. In Absprache mit ihm haben wir gesagt, ist es ein paar Tage zu früh, um in den Wettkampf zu gehen. Es wird kein Problem sein, wir stellen uns darauf ein, dass Manuel sein spezifisches Training machen wird. In drei, vier Tagen hat er seinen Rhythmus gefunden. Klar haben wir Marc ter Stegen gesagt, dass er sich bereit halten soll
Die zahlreiche angeschlagenen bzw. verletzten Spielern nimmt Löw nicht als Alibi für die durchwachsenen Leistungen seiner Mannschaft in den vergangenen Wochen und Monaten:
Alle Top-Nationen haben einen Kader mit 15-16 Spielern auf weltklasse Niveau. Wenn man weit kommen will, muss man als Trainer die Möglichkeit haben, Spieler adäquat zu ersetzen. Wir werden der Spielweise Rechnung tragen müssen, wir werden hart und intensiv arbeiten müssen. Da bin ich froh, wenn ich einen frischen Spieler bringen kann
Anpfiff der Partie ist morgen Abend um 20:45 Uhr in der Mainzer Coface-Arena, die ihr A-Länderspiel-Debüt geben wird.