Belgien – USA: Achtelfinale Tipp & Wettquoten

By | June 27, 2014

Während sich die Vorrundengruppe G für die deutsche Nationalelf erwartungsgemäß nur als eine mäßig fordernde Angelegenheit erwies, haben sich die USA nach eigenem Verständnis in einer echten Todesgruppe durchgesetzt: Mit dem Aufstieg in das Achtelfinale wurden die bescheidenen Erwartungen der Buchmacher in den vergangenen Tagen zur reinen Makulatur erklärt. Die Rolle des Außenseiters wird Jürgen Klinsmann und seinem Team fortan aber natürlich noch sehr viel verlässlicher zur Seite stehen – immerhin nehmen es die „Soccer Boys“ nun schon am Dienstagabend in Salvador (22:00 Uhr) mit einem schlafenden Riesen auf.

 

Die Belgier haben alles im Griff

Nun mag das Bild des „schlafenden Riesen“ vielleicht für eine Mannschaft verfehlt erscheinen, die als eine von nur vier Nationen in der Vorrunde ohne jeden Verlustpunkt blieb: Da Marc Wilmots seinen roten Teufeln in den Partien gegen Algerien, Russland und Südkorea jedoch stets einen zurückhaltenden Defensivkurs verordnete, scheint der große Geheimfavorit ungeachtet der guten Resultate noch gar nicht so richtig wachgeküsst worden zu sein. Mit Bedacht hat es der Halbfinalist von 1986 vermieden, angesichts der riesigen Erwartungen die Schraube gleich einmal zu überdrehen – nach der Erledigung der absoluten Pflicht darf nun aber durchaus erwartet werden, dass das hochkarätig besetzte Team in der K.-o.-Runde noch manch deutlich schwungvolleren Auftritten zur Aufführung bringt.

 

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*Ergebnis nach der regulären Spielzeit

Doch unabhängig davon, ob es sich die belgische Auswahl künftig gestattet, die eine oder andere zusätzliche taktische Fessel abzustreifen, hat auch die Vorrunde schon die vielleicht entscheidendste Stärke des Teams ans Licht gebracht: So ist es mit einem Übergewicht in Mittelfeld bislang bei sämtlichen Auftritten gelungen, die Spielkontrolle konsequent an sich ziehen. Dass sich diese Kontrolle allzu oft auf das Verwalten des Status quo beschränkte, darf man den Spielern dabei wohl kaum übel nehmen – bekanntermaßen ist es gerade ein Privileg großer Mannschaften, mit minimalem Kraftaufwand den optimalen Ertrag aus einem Gegner herauszupressen.

Die Niederlage gegen die DFB-Elf als schlechtes Omen?

Haben sich die Belgier somit bisher als die neuen Meister des Effizienz-Fußballs erwiesen, wurden den Soccer Boys bei ihren ersten drei Auftritten deutlich größere Kraftanstrengungen abverlangt: Immerhin stellten sich die Leistungsunterschiede in den Duellen gegen Ghana und Portugal als derart gering heraus, dass bis zum Schlusspfiff ein völlig offenes Match zu konstatieren war. Insofern kann es nicht überraschen, dass sich nach ereignisreichen Partien dann jeweils auch in den letzten Minuten noch einmal die Ereignisse überschlugen: Konnten Klinsmanns Kicker dabei zunächst über einen späten Siegtreffer gegen die „Black Stars“ jubeln, nahm ihnen die Selecao im zweiten Gruppenspiel Sekunden vor dem Ende den schon sicher geglaubten vorzeitigen Aufstieg aus der Hand.

Angesichts dieses kleinen Schock-Erlebnisses darf man es den US-Boys wohl durchaus gönnen, dass sie dann mit etwas Verspätung doch noch das Ticket für das Achtelfinale lösen konnten: Dennoch zeigte das für das Weiterkommen ausreichende 0:1 gegen die deutsche Nationalelf auf, dass der Abstand zur Weltspitze nach wie vor beachtlich ist. Schließlich machte der dreifache Weltmeister in Recife nie den Eindruck, als müsse er für den knappen Sieg bis an seine Grenzen gehen: Mehr routiniert als glanzvoll wurden die Spieler des nordamerikanischen Teams vom großen Favoriten zum Hinterherlaufen gebracht.

 

Was bringt das Achtelfinale?

Die Belgier dürften durchaus erfreut registriert haben, dass man den „Stars & Stripes“ mit dem längst verinnerlichten Verwalten des Spielgeschehens bereits weitgehend den Zahn ziehen kann: Schließlich müssen sowohl der Kampfgeist als auch die Konterstärke der US-Amerikaner wirkungslos verpuffen, wenn sie nur im Ausnahmefall einmal den Ball aus der Nähe zu sehen bekommen. Entsprechend wird den roten Teufeln nun in Salvador vermutlich vor allem an einer Beruhigung des Geschehens gelegen sein – dank der hochwertig besetzten Offensive sollten dann schon gelegentliche Nadelstiche den entscheidenden Treffer versprechen.

 

Das erwarten die Wettanbieter

Zwar wird Klinsmann angesichts der jüngsten Erfahrung sicherlich sein Mittelfeld verstärken, um selbst die Deutungshoheit über das Geschehen zu gewinnen – geht es jedoch nach den Vermutungen der Buchmacher, dürfte der spielerischen Überlegenheit des Gegners auch mit mehr Manpower kaum beizukommen sein. Favoritenquote um 1,85 deuten entsprechend auf eine relativ klare Sache für die Belgier hin: Für einen Einzug in das Viertelfinale würde von den „Stars and Stripes“ mit Blick auf die hohen Quoten von bis zu 5,0 somit wohl eine waschechte Überraschung gebraucht.

 

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