Das Spiel zwischen den USA und Ghana ist für beide Mannschaften gleich bei ihrem ersten Auftritt in Brasilien vorentscheidend. In einer schweren Gruppe hilft den Außenseitern nur ein Sieg weiter, um die Chancen auf ein Weiterkommen zu wahren. Ein interessantes Match scheint gewährleistet, zumal die Teams bereits bei den letzten zwei Weltmeisterschaften aufeinandertrafen – mit dem jeweils besseren Ende für Ghana.
Der Weg nach Brasilien und die Entwicklung der Teams
Der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann baute in den vergangenen Jahren die Elf der Vereinigten Staaten konsequent um. Er berücksichtigt mehr Spieler aus der nationalen Liga MLS und sortierte einige Altstars wie Landon Donavan (früher beim FC Bayern) aus. In Südafrika konnten sich die USA für das Achtelfinale qualifizieren, doch das heutige Team hat nicht mehr viel mit dem von damals gemein. Die Qualifikation zur WM in Brasilien gelang am Ende sicher.
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Ghana setzte sich in der Ausscheidung letztlich souverän durch, verlor aber in den Entscheidungsspielen zunächst in Ägypten. Bei den letzten beiden Afrikameisterschaften belegte der Verband jeweils Platz vier. Eine Reihe der Offensivspieler nahmen bereits an der WM in Südafrika teil. Die Defensive ist hingegen eher unerfahren.
Stars und Sternchen
Klinsmann verfügt nur über wenige Spieler, die in den größeren Ligen aktiv sind. Mit Keeper Tim Howard steht ein erfahrener Mann im Tor, der in Everton eine hervorragende Saison spielte. Veteran Michael Bradley war für mehrere angesehene Vereine in Europa tätig und lässt seine Karriere nun in Kanada ausklingen. Der ehemalige Schalker Jermaine Jones agiert nun bei Besiktas Istanbul und konnte seine Leistungen stabilisieren.
Die besten Spieler Ghanas nehmen oder nahmen in ihren europäischen Vereinen eine tragende Rolle ein. Kevin-Prince Boateng spielte bei Milan groß auf und zieht nun auf Schalke die Fäden. Michael Essien ist der Erfahrenste im Team und ist ebenso wie der Ballkünstler Muntari beim AC Mailand unter Vertrag. Auch Kwadwo Asamoah spielte in der Serie A bei Meister Juventus Turin eine gute Rolle. André Ayew ist für Olympique Marseille ein wichtiger Mann. All dies sind Mittelfeldspieler. Im Sturm setzt Trainer Appiah auf den Oldtimer Asamoah Gyan, der mittlerweile in der Vereinigten Arabischen Emiraten untergekommen ist.
Die Taktik
Bei den früheren Turnieren waren die Amerikaner eher eine Kontermannschaft. Inzwischen hat Klinsmann aus der Not in der Verteidigung eine Tugend gemacht und lässt mutig angreifen. Die Mannschaft spielt flexibel mit Positionswechseln und ohne feste Grundaufstellung.
Auch Ghana sucht sein Heil in der Offensive. Im verbreiteten 4-2-3-1 zieht nach wie vor Michael Essien, der ghanaische Andrea Pirlo, die Fäden. Die Spieler im offensiven Mittelfeld sind gut eingespielt und in der Lage, sich in den Strafraum zu kombinieren.
Stärken und Schwächen
Das Team der USA zeichnet Mut und Entschlossenheit aus. Die Mannschaft gibt auch bei Rückstand nicht auf. Mit ihrer Willenskraft kommen die Spieler immer wieder zu Chancen. Spielerisch ist das Niveau des Teams jedoch dürftig. Vor allem die Verteidigung hat kaum das Format, gegen stärkere Gegner zu bestehen. So ist zum Beispiel Chandler von Bundesliga-Absteiger Nürnberg Stammspieler.
Ghana hat ebenfalls in der Defensive Probleme. Dafür ist die Mannschaft im Angriff gefährlich und zudem gut eingestellt. Die Hierarchie im Team ist klar geregelt, es gibt mehrere erfahrene Führungsspieler. Klimatisch kommt der tropische Norden Brasiliens den Westafrikanern entgegen.
Prognose und Tipp der Redaktion
Trotz der Brisanz des Spiels ist nicht mit Taktieren zu rechnen. Beide Mannschaften werden nach vorne spielen und versuchen, die zu erwartenden Fehler der gegnerischen Defensive auszunutzen. Die Hitze in Natal wird zu Konzentrationsschwächen führen. Es könnte ein torreiches Spiel mit dem besseren Ausgang für Ghana werden.
Wir tippen auf einen knappen und torreichen Sieg der Afrikaner: Ghana – USA 3:2