Die Lage in Brasilien bleibt angespannt, Millionen von Menschen demonstrieren seit Tagen gegen Korruption und soziale Ungerechtigkeit. Vielerorts kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und der Polizei, währenddessen weist der Fußball-Weltverband FIFA jegliche Spekulationen über einen möglichen Abbruch des Confed Cups und eine WM-Verlegung zurück.
Die anhaltenden Massenproteste und Ausschreitungen in ganz Brasilien führen dazu, dass der derzeit laufende Confed Cup immer mehr zum Fiasko für die brasilianische Politik wird, zwischenzeitlich wurde sogar darüber spekuliert ob, die Mini-WM abgebrochen wird. Von einer gelungenen WM-Generalprobe kann längst keine Rede mehr sein. Der Fußball-Weltverband FIFA erhöht indessen den Druck auf das WM-Gastgeberland, eine WM-Verlegung im kommenden Jahr sei keine Option. FIFA-Generalsektretär Jérôme Valcke äußerte sich nach einem Treffen mit dem brasilianischen Verband CBF in Rio de Janeiro wie folgt zu der aktuellen Situation:
Der Confed Cup findet in Brasilien statt, und die WM muss es auch. Es gibt keinen Plan B
Die FIFA selbst nimmt vor allem die brasilianische Regierung in die Verpflichtung:
Das geht nicht bis nächstes Jahr so weiter. Brasilien muss dieses Problem lösen! Es ist kein Problem der FIFA. Wir sind das falsche Angriffsziel. Wir sind unverschuldet in dieses Durcheinander geraten und haben nichts verbrochen
Die Sicherheit steht laut Valcke derzeit im Vordergrund, insbesondere für den laufenden Confed Cup. Aber auch hier liegt die Verantwortung bei den Behörden:
Wir haben darum gebeten, dass die Sicherheit gewährleistet wird, damit wir den Confed Cup bis zum Ende durchführen können. Den Umfang der Sicherheitsmaßnahmen bestimmt aber die brasilianische Regierung.
Auch der Weltverband gerät zunehmend in den Fokus der Proteste. In Salvador da Bahia, wo heute Brasilien und Italien zum Endspiel um Platz eins in der Vorrundengruppe A aufeinandertreffen, wurden zwei Minibusse der FIFA mit Steinen beworfen. Demonstranten hatten zudem versucht, das offizielle Hotel der FIFA zu stürmen.