Deutschland hat sich in der WM-Qualifikationsgruppe C souverän gegen Teams wie Schweden, Österreich oder Irland durchgesetzt. Die DFB-Auswahl löste bereits zwei Spieltage vor Ende der Qualifikation als Gruppenerster das direkte WM-Ticket. Der Vorsprung auf die zweitplatzierten Schweden betrug am Ende acht Punkte. Mit 36 Toren in zehn Spielen gehörte Deutschland darüber hinaus zu den torgefährlichsten Mannschaften der gesamten WM-Qualifikationsrunde.
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Neun Siege und ein Unentschieden sprechen für sich, die weiße Weste hat man sich beim 4:4 Unentschieden gegen Schweden in Berlin selbst „versaut“. Mesut Özil & Co. lagen bereits mit 4:1 in Front und ließen am Ende dennoch die einzigen zwei Punkte in der Qualifikation liegen.
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Die deutsche Nationalmannschaft
Anfang Mai hat Bundestrainer Joachim Löw den vorläufigen deutschen WM-Kader bekanntgegeben, unter den 30 Namen befinden sich auch zahlreiche Legionäre aus Spanien, Italien oder England. So etwas gab es zu Letzt Anfang der 90er als Deutschland die Generation rund um Lothar Matthäus den letzten deutschen WM-Titel gewinnen konnte.
Mit insgesamt 13 Spielern stellen der FC Bayern München und Borussia Dortmund die meisten Nationalspieler. Angeführt wird die DFB-Auswahl von Kapitän Philipp Lahm, der sich in den vergangenen Jahren nicht nur zu einem der besten Außenverteidiger der Welt entwickelt hat, sondern mittlerweile auch im zentralen Mittelfeld zum Einsatz kommt.
Mit Bastian Schweinsteiger, Mario Götze, Thomas Müller und Toni Kroos dominieren die Bayern-Spieler auch das Mittelfeld. Auch Andre Schürrle (FC Chelsea) oder Marco Reus (Borussia Dortmund) haben in den vergangenen Jahren eine sehr gute Entwicklung genommen und unter Löw zu Letzt immer mehr Einsatz-Zeiten erhalten. Lediglich hinter Sami Khedira (Real Madrid) steht derzeit noch ein Fragzeichen, der 27-jährige wurde von Löw als Schlüsselspieler bezeichnet, fiel jedoch diese Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses knapp sieben Monate aus. Anfang Mai gab der 6er sein Comeback, ob er jedoch bei der WM 2014 seine Topform erreicht bleibt abzuwarten.
Neben den Bayern und dem BVB stellt auch der FC Arsenal einen Mini-Block, Mesut Özil, Lukas Podolski und Per Mertesacker stehen alle bei den Gunners unter Vertrag gehören auch in der DFB-Elf zu den absoluten Leistungsträgern.
In der Defensive steht Löw mit Mats Hummels und Jerome Boateng erneut ein Bayern-Dortmund-Pärchen zur Verfügung. Wer auf rechst Außen zum Einsatz ist derzeit noch offen, hier machen sich sowohl Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund) oder Benedikt Höwedes (FC Schalke 04) große Hoffnungen.
Im Angriff ist Miroslav Klose nach wie vor die erste Option für Löw, der 36-jährige ist zwar der älteste Spieler im deutschen Kader, dürfte jedoch bei der WM 2014 gesetzt sein. Darüber hinaus hat sich Löw gegen Mario Gomez (AC Florenz) und für Kevin Volland (TSG 1899 Hoffenheim) entschieden. Gomez der aufgrund von zahlreichen Verletzungen nicht nominiert wurde soll vom Kapitän der deutschen U21 ersetzt werden.
Mit Manuel Neuer hat Deutschland darüber hinaus den Welttorhüter 2013 zwischen den Pfosten. Auch mit Roman Weidenfeller als Nr. 2 oder Ron-Robert Zieler als dritter Torwart (Hannover 96) gibt es auf der Torwartposition keinerlei Qualitäts-Diskussion.
Der Star der Mannschaft
Auch wenn diese Phrase etwas abgedroschen klingt, aber der Star ist die Mannschaft. Es fällt einem schlichtweg schwer aus solch einer Ansammlung von Stars einen hervorzuheben. Egal ob Schweinsteiger, Lahm, Özil, Neuer, Götze, Müller oder Reus, alle samt sind internationale Top-Spieler und stellen ihr Können Woche für Woche unter Beweis.
Interessant ist vor allem die Tatsache, dass Spieler wie Khedira, Özil, Mertesacker oder Podolski auch im Ausland zu absoluten Leistungsträgern in ihren Vereinen gereift sind. Nicht wenige Experten sprechen davon, dass dies die beste Generation ist, die Deutschland jemals hatte.
Mit Blick auf die aktuelle Formkurve ist Maro Reus derzeit wohl der Spieler auf den alle Augen gerichtet sind. Reus hat sich zum Ende des vergangenen Jahres mit zahlreichen kleineren Verletzungen herumgeplagt, in der Bundesliga-Rückrunde jedoch so groß aufgespielt, dass er bei der WM 2014 ein heißer Kandidat für einen Stammplatz ist.
Spieler im Fokus
Auch mit Blick auf die Liste der Nachwuchshoffnungen im deutschen Kader weiß man gar nicht wo man anfangen soll. Löw hat sich dazu entschieden zahlreiche Neulinge in seinen WM-Kader zu berufen. Angefangen von Andre Hahn (FC Augsburg), Erik Durm (Dortmund), Shkodran Mustafi (Sampdoria Genua), Max Meyer und Leon Goretzka (beide FC Schalke 04), Max Meyer (Schalke 04) oder Kevin Volland (1899 Hoffenheim).
Hierbei handelt es sich alles um junge Spieler die in den vergangenen Monaten starke Leistungen in ihren Vereinen gezeigt haben und immer wieder mit der A-Nationalmannschaft in Verbindung gebracht wurden. Vor allem mit dem Schalker-Duo Meyer und Goretzka hätte man so nicht gerechnet, doch Löw hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass er immer wieder jungen, teilweise unerfahrenen Spielern eine Chance gibt, selbst bei einem großen Turnier wie einer WM-Endrunde.
Interessant ist auch die Personalie Kevin Volland, der U21 Nationalspieler hat bisher kein einziges A-Länderspiel bestritten und könnte sein Debüt für Deutschland direkt bei einer WM geben. Nach der Nicht-Nominierung von Gomez ist Volland neben Klose die einzige echte Spitze. Der Mittelstürmer ist technisch und läuferisch sehr stark und hat diese Saison bei Hoffenheim den Durchbruch geschafft. Es wird spannend zu sehen ob Löw bei einem Ausfall von Klose Volland tatsächlich in das kalte Wasser wirft oder er mit einer „falschen neun“ wie Götze, Müller oder Reus im Angriff agiert.
Der Trainer
Bundestrainer Joachim Löw ist nun mehr seit über zehn Jahren beim DFB tätig, der 54-jährige hat nach der Heim-WM 2006, als er noch als Co-Trainer von Jürgen Klinsmann auf der Bank saß, die alleine Verantwortung für die DFB-Auswahl übernommen.
Auch wenn Löw die deutsche Nationalmannschaft in den vergangenen Jahren zu den Top 3 Teams auf der Welt geformt hat, was auch durch die Platzierung auf der FIFA-Weltrangliste bestätigt wird, hat er bisher noch keinen Titel mit Deutschland gewinnen können. 2008 scheiterte er bei der EM im Finale an Spanien, 2010 waren es erneut die Iberer im WM-Halbfinale die im Weg standen und 2012 musste man sich bei der EURO in Polen und der Ukraine Italien geschlagen geben.
Löw und sein Trainer-Team haben Anfang des Jahres ihre Verträge vorzeitig bis zur EM 2016 in Frankreich verlängert und werden somit ihr Engagement, auch auf expliziten Wunsch des Verbands, fortführen, doch so langsam aber sicher wächst auch der Druck auf den Lörracher. Kritiker werfen Löw eine nicht vorhandene Hierarchie innerhalb der Mannschaft vor, der DFB-Elf fehlt es an einem Leader, einem Spielertypen wie Michael Ballack. Diesen hat Löw, wie viele andere Spieler zuvor, nach der EM 2012 öffentlichkeitswirksam „abgesegt“.
WM-Aussichten
Mit Portugal, USA und Ghana in der WM-Vorrundengruppe G hat Deutschland eine durchaus lösbare Aufgabe zugelost bekommen. Das Überstehen der Gruppenphase kann ohnehin nicht als Ziel ausgerufen werden, Deutschland gehört mittlerweile zu den absoluten Top-Favoriten auf den Titelgewinn. Nicht wenige erwarten einen Dreikampf zwischen Gastgeber Brasilien und Spanien.
Rein sportlich betrachtet dürfte Deutschland in der Tat kaum ein Problem haben die Vorrunden als Gruppenerster zu beenden. Gegen alle drei Mannschaften hat man in den vergangenen Jahren gespielt und gewonnen. Gegen Portugal bei der EM 2012, ebenfalls in der Gruppenphase, gegen Ghana bei der WM 2010 und gegen die USA, mit dem Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann, konnte man sich 2002 in Japan und Südkorea durchsetzen. Es wird spannend zu sehen wie sich Deutschland im ersten Gruppenspiel gegen Cristiano Ronaldo & Co. präsentiert, mit einem (souveränen) Auftaktsieg könnte man den Grundstein für eine erfolgreiche WM legen.
Auch mit Blick auf die K.o.-Phase besteht kein Anlass sich zu fürchten, im Achtelfinale kreuzt Deutschland die Gruppe H mit Teams wie Belgien, Russland oder Südkorea. Alles samt Mannschaften, die man besiegen muss wenn man Weltmeister werden möchte.